Die Botschaft des Evangelisten Matthäus vom Fest Christ König interpretiert das Königtum Christi auf besondere Weise:
Da ist nicht von einem König die Rede, der Steuern und Untertänigkeit fordert; hier begegnet uns kein König, der uns mit Macht und Größe in den Schatten stellt und damit Ehrfurcht erzwingt.
Sondern hier begegnet Christus als einer, der uns braucht, als einer der unsere Liebe zum Fließen bringen will. Denn überall da beginnt nämlich sein Reich: ubi Caritas, deus est.
Christus, der König, ist also von seiner Höhe herabgestiegen und hat sich im Kleid der Armen unter uns begeben. So nimmt er einerseits an unserem oft armseligen Leben teil. Andererseits ist seine Nähe in den Armen auch ein Anspruch an uns und unsere Liebe.
Dieser Anspruch kann mitunter in Gewissensnöte führen, wenn wir feststellen, dass wir nicht jedem Armen helfen und jedem Bettler geben können.
Doch ich bin überzeugt, dass Liebe niemals als Leistungsschau und Wettbewerb verstanden werden will. Denn damit würden wir uns fertig machen.
Ein erster Schritt in der Nachfolge des Christus-König ist, wenn wir neu sehen lernen: nämlich in jedem Menschen Jesus sehen… in jedem Geschöpf den bittenden Blick Gottes erkennen… Zu spüren, dass sich Christus auch in mir selbst nach der Liebe ausstreckt.
Damit nimmt uns Christus, unser König, schon ein Stück mit hinein in sein Reich und führt uns in sein wunderbares Licht.
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