Vor kurzem traf ich eine junge Frau, die ein Baby erwartet. „Unser Kind bewegt sich schon, ich spüre es in meinem Bauch!“ erzählt sie mir mit strahlenden Augen. Ich freue mich mit ihr und gratuliere ihr.
An die Zeit im Bauch meiner Mutter kann ich mich natürlich nicht erinnern, auch werde ich als Mann niemals die Erfahrung einer Schwangerschaft machen können. Doch eines kenne ich auch: „mit etwas schwanger zu gehen“. Wenn eine Idee in mir aufkeimt, oder wenn ich eine Entscheidung treffen muss; dann trage ich die Gedanken mehr oder weniger geduldig in mir herum, bis sie reif werden. Und dabei beobachte ich etwas, was auch im Evangelium heute anklingt: ich komme in Bewegung, es drängt mich, mitzuteilen, und staune, was das bei anderen auslöst.
Schauen wir nun ins Lukasevangelium:
Maria, der kurz vorher vom Engel die Geburt eines Sohnes angekündigt worden ist, kommt in Bewegung. Sie eilt ins Bergland zu Elisabeth, einer ebenfalls schwangeren Frau. Zwei schwangere Frauen begegnen einander und unterstützen einander.
Vielleicht schütten sie einander ihr Herz aus oder sie reden über das Wunder des Lebens. Obwohl ihre Kinder noch nicht sichtbar sind, spüren sie schon, dass Gott mit ihnen Großes vorhat, dass er sie in etwas Schönes miteinbinden will. Elisabeth fasst es in den schönen Satz an Maria: Selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.
1) Welche Gedanken und Themen wollen in dir Gestalt gewinnen?
2) Glaubst du, dass sich erfüllen kann, was sich dein Herz ersehnt?
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