„Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“
bemerkt Friedrich Hölderlin vor rund 200 Jahren.
In der Zeit der Pandemie können wir die Erfahrung machen, dass sie auch viel Gutes bewirkt: Menschen haben in ihrem persönlichen Leben neue Dinge entdeckt, alte Gewohnheiten hinterfragt und Neues gelernt. Auch gesamtgesellschaftlich sind gute Dinge passiert: die rasche Entwicklung von Impfstoffen, die Wertschätzung des Lokalen und vieles mehr. Auch die Solidarität am Beginn der Krise will ich zu diesen Dingen zählen.
Doch wir müssen leider auch zur Kenntnis nehmen, dass durch die Gefahr nicht nur das Rettende wächst, sondern auch niedere Instinkte zum Vorschein kommen können. Wo Licht ist, das ist auch Schatten.
Ich denke, dass wir beide Richtungen in der gesellschaftlichen Entwicklung wahrnehmen sollten: dass wir einerseits das Gute, das auch in schweren Zeiten geschieht, nicht übersehen – und andererseits, dass wir vor gefährlichen Tendenzen unsere Augen nicht verschließen.
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