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AutorenbildGeorg Fröschl

Pele

Vor kurzem las ich eine Nachricht über Pele, den ehemaligen Fußballstar und nun kranken 80-jährigen Mann: er müsse im Rollstuhl sitzen, wolle sich nicht mehr öffentlich zeigen und sei depressiv. Seine Tricks und Ballkünste von früher gehörten längst der Vergangenheit an.

An ihm wird mir deutlich: Wir dürfen und sollen unsere Talente zu unserer und zur Freude anderer leben und zeigen, solange es uns gegönnt ist. Aber wir sollten uns nicht nur über unsere besonderen Fähigkeiten definieren, denn diese müssen wir einmal hinter uns lassen. Außerdem sind sie nur ein Teil unserer Persönlichkeit und unseres Mensch-Seins.

Ich frage mich daher: Kann man die Freude am Leben genießen, wenn man gleichzeitig weiß, dass alles vergänglich ist? Sollte man nicht besser den Gedanken ans Loslassen-Müssen möglichst lang hinausschieben?


Mir hilft das Bild der Kostprobe: eine Kostprobe muss man ganz konkret und bewusst mit allen Sinnen genießen. Aber eine Kostprobe ist immer erst ein Anfang, wie eine Ouvertüre zu einem Musikstück, wie der Trailer zu einem spannenden Film. Wir ahnen in der Kostprobe schon das, was da noch alles kommen kann und können uns voll Freude dafür bereiten.


Vielleicht geht es auf diese Weise besser, jene wichtige Balance zu schaffen: zwischen Genuss und Loslassen, zwischen entschiedener Hingabe und erwartungsvollem Offen-Bleiben.

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