Im 17. Kapitel des Johannesevangeliums begegnet uns ein betender Jesus: in einem sehr meditativen Zwiegespräch mit seinem Vater drückt er aus, was er den Menschen wünscht, wenn er sie in dieser Welt zurücklassen muss. Jesus formuliert seine große Sehnsucht mit folgenden Worten: „Alle sollen eins sein, wie wir eins sind“ Die Menschen sollen die Herrlichkeit Gottes erkennen können und von seiner Liebe innerlich durchdrungen sein.
Ich möchte den Wunsch Jesu nach dem Einssein in drei Bilder aus der zweiten Lesung (Offenbarung) anschaulich machen:
Die Wurzeln eines Baumes:
In der Vision des Johannes am Ende unserer Bibel erscheint Jesus als das Alpha und Omega, als Anfang und Ende; er ist die Wurzel des Baumes des Lebens und gibt Anteil an seinen Früchten. An anderer Stelle sagt Jesus auch: ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben. Hier wird das Einssein als nährende Verbindung mit den Wurzeln gedeutet.
Eintritt in die Stadt mit gewaschenen Gewändern:
Zur Taufe wird den Täuflingen ein weißes Kleid übergelegt – mit den Worten: Du hast Christus angezogen. Damit wird eine Gesinnung und Haltung angesprochen, die uns prägt und wandelt. In der Gesinnung Jesu werden wir in die Stadt der Gemeinschaft, in einen immerwährenden Austausch eintreten können. Diese Stadt wird nicht erobert, sondern sie ist in der Haltung der Liebe zugänglich.
Und schließlich das Bild der Braut:
So wie sich die Braut nach ihrem Bräutigam sehnt - im Hohelied der Liebe ist in der Bibel ein wunderbarer Sehnsuchtsdialog zwischen Braut und Bräutigam beschrieben – so werden sich die Menschen nach der innigen Liebe Gottes austrecken und unentgeltlich das Wasser des Lebens empfangen.
Diese Bilder veranschaulichen ein wenig den Wunsch Jesu für uns: Alle sollen darin eins sein in wechselseitiger Liebe.
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