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AutorenbildGeorg Fröschl

außen hui - und innen?


Ein Christ nimmt guten Glaubens an

er habe das Äußerste getan;

doch leider Gott´s versäumt er nun

auch noch das Innerste zu tun.


Treffend bringt der Dichter Eugen Roth hier eine Problematik auf den Punkt, die nicht nur religiöse, sondern alle Menschen betrifft: wir begnügen uns recht schnell mit dem äußeren Schein (eben zum Beispiel mit dem Einhalten von Regeln), sind aber mit dem Herzen nicht bei der Sache.

Sobald aber die Gebote im Glaubensleben zum Wichtigsten werden und dabei ihr innerer Sinn verloren geht, wird eine Religion zu einem System, das an Menschlichkeit verliert.


Wahrscheinlich ist das der Grund, warum Jesus den gesetzestreuen Pharisäern und Schriftgelehrten ins Gewissen redet, während er weniger Tadel für die Nichteinhaltung von Geboten findet.

Das legt die Vermutung nahe, dass Gebote und Regeln für Jesus nicht so wichtig wären. Doch das wäre ein zu schneller und falscher Schluss. Eigentlich werden Gebote durch liebloses, oberflächliches Absolvieren abgewertet. Erst wer den inneren Sinn der Gebote erfasst, kann sie erfüllen. Ohne Liebe sind die Gebote leer.


Kürzlich habe ich sinngemäß dazu im Radio Topsy Küppers gehört, wenn sie sagt: „Was sind Worte, das Herz zählt! Die Aufrichtigkeit, die Ehrlichkeit, die Absicht.“


Unsere innere Absicht wird auch das Äußere, also unser Verhalten, prägen und formen. Und darauf kommt es an.

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