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AutorenbildGeorg Fröschl

drei-eins

Eine Woche nach Pfingsten feiert die Kirche das Dreifaltigkeitsfest. Mir kommt es vor, wie wenn nach allen kirchlichen Festen nun in einer Art Zusammenfassung auf das Geheimnis Gottes geblickt wird.


Die Frage aber ist: kann Gott in einem Bild ausgedrückt werden? Die Antwort ist leicht: Nein, das geht nicht, kein Bild kann Gott fassen. Und doch brauchen wir Begriffe als Ausgangspunkt für unsere Gedanken und Anschauungen.

Heute möchte ich euch 3 Anregungen zum dreieinen Gott mitgeben:

Vielfalt, Beziehung, All


Vielfalt:

Die Dreiheit Gottes bedeutet keine Dreiermenge, sondern meint eine umfassende Wirklichkeit. Dreiheit Gottes bedeutet, dass nichts ausgeschlossen werden soll, und sei es noch so verschieden. Gott will und begründet unsre Vielfalt. Pluralität ist gut. Dreieinheit meint eine Einheit in Verschiedenheit – ohne erdrückende Vereinnahmung, Vielfalt als eine nie eintönig werdende Symphonie, als ein bunter Wiesenblumenstrauß in der Vase.


Beziehung:

Die Dreiheit Gottes wurde vom russischen Ikonen-Maler Andre Rublev so dargestellt: drei Gestalten sitzen um einen Tisch. Alle drei sind in Beziehung miteinander, bilden als unterschiedliche Gesprächspartner eine Tischgemeinschaft. Jede Person ist einzigartig und doch sind sie miteinander verbunden. So eine Beziehung ist bereichernd. Jeder gibt und jeder nimmt. Alle leben sie auch voneinander.


All:

Früher dachte ich beim Begriff Gott an einen Gott, der vom Rest der Welt getrennt ist: an einen alten Mann, an seinen Sohn Jesus und vielleicht noch an die Taube.

Heute sehe ich das anders: Die Wirklichkeit der göttlichen Dreieinheit durchströmt das All und erfüllt das ganze Universum sowie einzelne jedes Geschöpf.


Am Bild der Quelle kann ich deutlich machen, wie ich das meine:

der verborgene Grund der Quelle, wird Vater genannt,

der Sohn ist das konkret Sichtbare, wo das Wasser hervortritt.

Und die strömende Kraft, die sich im lebendigen Sprudel zeigt, steht für den Geist.

Von dieser Wirklichkeit ist jedes Geschöpf geprägt und durchdrungen. Alles Geschaffene ist daher entfaltungs-offen und auf lebendige Interaktion hin angelegt.


Gott also steht für eine Vielfalt, die offen ist, und für Beziehung, die bereichert.

Eine verborgene Kraft waltet in allem und will sich immer mehr nach außen als Liebe zeigen.

Das ist für mich Geheimnis des geselligen Gottes.




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