I can see clearly now the rain is gone I can see all obstacles in my way Gone are the dark clouds that had me blind
Diese Liedzeile ist mir zum Evangelium der Verklärung eingefallen, die am 2. Fastensonntag verkündet wird. Nach Klarheit, Transparenz und Durchblick sehnen wir uns besonders dann, wenn unser Leben unübersichtlich und schwer geworden ist.
Ich frage mich: kann uns der Blick auf den „durchleuchteten Jesus“ in schweren Lebens-Situationen helfen?
Zunächst ist erwähnenswert, dass Jesus vor der geschilderten Szene von seinem Leiden und seinem Tod spricht. Doch er will, dass die Jünger nicht hängen bleiben am Dunklen und Schweren, sondern hindurchsehen können, um nicht zugrunde zu gehen. Deshalb nimmt er sie mit auf einen Berg.
Einem ersten Gedanken von dreien will ich überschreiben mit:
1. Selbst erleben
Jesus hätten Petrus, Jakobus und Johannes auch zu Hause alles sagen können bzw. er hätte sie auffordern können, für mehr Durchblick die Thora zu studieren. Doch er wählt einen anderen Weg: er nimmt sie mit auf einen Berg.
Die wesentlichen Dinge des Lebens können wir nämlich nur durch Eigenerfahrung lernen.
Der zweite Gedanke lautet:
2. Nicht zu fassen
Das, was die Jünger am Berg erfahren haben, das hat sie innerlich berührt. Eine faszinierende Einsicht wurde ihnen geschenkt: alles ist transparent und klar geworden. Sie konnten miterleben, was Gottes tiefste Absicht schon immer war und ist: alles ist vom Licht durchflutet. Das war beglückend. Petrus hatte verständlicher Weise das Bedürfnis, dies festzuhalten und Hütten zu bauen.
Doch Erlebnisse dieser Art kann man nicht festhalten und fassen, nicht in Dogmen gießen.
Ein dritter und letzter Gedanke lässt sich zusammenfassen mit den Worten:
3. Wirken lassen und vertrauen
Wie ein Samenkorn in die Erde fallen muss und Zeit braucht, um zu reifen, so ist es auch mit unseren Erfahrungen. Wir können sie oft nicht sofort verstehen und darüber reden. Es braucht Zeit, bis sie reifen können, und wir ihren Sinn erkennen.
Deswegen lädt Jesus seinen Jüngern ein, das Erlebte im Innern wirken zu lassen. Erst im Osterlicht werden sie es ganz verstehen.
Der Blick auf den erleuchteten Jesus kann unsere Hoffnung stark machen, wenn wir uns gerade in einer dunklen Situation befinden. Wir dürfen darauf vertrauen, dass wir durch das Leid hindurchgeführt werden und dass das Licht der Liebe Gottes auch uns durchfluten und heilen will.
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