Aus einer meiner Sommer-Bergwochen erinnere ich mich an ein Erlebnis besonders:
Es war in Slowenien. Dort wollten meine Bergkameraden und ich den Triglav besteigen, den höchsten Berg jenes Landes. Da ich kein besonderer Alpinist bin, hatte ich vor imposanten Gipfeln immer Respekt und manchmal auch ein wenig Angst. Diese war beim Anblick jenes Felsmassivs besonders groß. Man fährt nämlich direkt auf den Berg zu und sieht ihn Ehrfurcht gebietend in die Höhe ragen. „Wie komme ich da jemals hinauf?“ dachte ich ein wenig beklommen.
Doch als wir am Fuß des Felsen angekommen waren, fanden wir auf der Hinterseite einen Einstieg in die Wand, von dem aus ein relativ leicht zu besteigender Pfad bis nach oben führte. Schritt um Schritt konnte ich die anfangs unlösbar scheinende Herausforderung bewältigen.
Dieser Berg ist für mich deshalb zum Sinnbild für den Umgang mit Problemen geworden: anfangs kann es sein, dass man noch gar keinen Lösungs-Weg erkennt; das Problem baut sich vor mir wie ein riesiger Felsklotz auf. Doch sobald ich die Sache konkret angehe, zeigen sich meist Einstiege, dann ein Weg und schließlich komme ich Schritt um Schritt vorwärts und gelange am Ende dankbar zum Ziel.
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