Dass die Bitt-Tage vor Himmelfahrt und Pfingsten ihren Platz haben, sehe ich als Hinweis auf das Wirken des Geistes. Der Geist Gottes ist wie der Atem des Lebendigen: obwohl unsichtbar, ist er das entscheidende Lebensprinzip. Gott hat uns seinen Odem eingehaucht; durch diesen Atem ist alles mit ihm und untereinander verbunden.
Beten ist also ein Strömen-Lassen der Lebensenergie in uns und durch uns. Beten ist auch ein achtsames sich-Einfügen in das, was uns übersteigt.
Paulus schreibt im Römerbrief: „So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein. Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt.“ (Röm 8,26-28)
Wir Christen dürfen an der Überzeugung festhalten, dass Gottes Geist uns leitet, dass er uns aus schwierigen Phasen herausführt, dass er uns tröstet und befreit. Übrigens ist Gottes Geist im Hebräischen weiblich: (die) Ruach.
Daran wollen uns die Bitt-Tage wieder erinnern.
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