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33. So. Nichts soll euch ängstigen

Autorenbild: Georg FröschlGeorg Fröschl

„Gegen Ende des Kirchenjahres werden die Lesungs-Texte der Bibel apokalyptisch!“ so habe ich vor kurzem gelesen. Alltagssprachlich verbinden wir mit "Apokalypse" Weltuntergang, Schreckensszenarien, Katastrophen, … - Aber das griechische Wort "Apokalypsis" bedeutet Enthüllung und Offenbarung.


So gesehen will uns die Frohe Botschaft nicht vor etwas Kommendem Angst machen, sondern sie will uns etwas zeigen, was unser Vertrauen stärkt. Dass schöne Dinge vergänglich sind, wissen wir – aber was hinter allem Vergänglichen steht, das können wir oft nur ahnen: ein Leben, das nicht zerstörbar ist. Dieses Leben tragen wir schon jetzt in uns, jedoch in zerbrechlichen Gefäßen.

Auf diesen Schatz des Lebens möchte uns das Evangelium hinweisen; anders ausgedrückt: wir brauchen nicht bei der äußeren Hülle stehenzubleiben – weder beim Schönen, noch beim Schweren: wir dürfen zB. den Frühling genießen, solange er da ist, und wir brauchen im Winter nicht zu verzagen, denn es kommt wieder ein Sommer. Das Leben bahnt sich immer seinen Weg.


Ich habe vor kurzem Fotos von früher angeschaut und sah mich als jungen Burschen; da dachte unwillkürlich: „Schade, dass das vorbei ist!“ - Aber dass ich heute bin und lebe, verdanke ich der Tatsache, dass ich damals nicht stehen geblieben bin.


Die Weisheit des Lebens lädt uns immer wieder ein, vertrauensvoll und zuversichtlich unseren Weg zu gehen: wir werden geführt - durch Jahreszeiten, Erschütterungen und Verwandlungen hindurch.

Der Prophet Maleáchi drückt diese Zuversicht so aus: „Für euch, die ihr meinen Namen staunend ehrt, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und ihre Flügel bringen euch Heilung.“ (Mal 3,20)

 
 
 

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