Ich bin froh, dass ich arbeiten darf.
Mir gefällt meine Arbeit als Priester: Gerne feiere ich mit den Menschen Gottesdienste und die kirchlichen Feste zu den Wendepunkten ihres Lebens. Meine Arbeit ist deshalb nicht schwer, weil ich sie gerne mache.
Großen Respekt zolle ich jenen Menschen, die sich ihren Beruf nicht freiwillig aussuchen konnten, und die vielleicht auch unter widrigen Umständen schuften müssen. Auch jene, die arbeiten wollen, aber am Arbeitsmarkt nicht genommen werden, haben mein Mitgefühl.
Arbeit gehört eben zum Menschen; unser Beruf sollte mit unseren Talenten in Verbindung stehen und auch entlohnt werden: sowohl mit Geld, also auch mit Wertschätzung. Wenn dann Erfolg und Sinn eine Arbeit begleiten, tut das jedenfalls der Seele gut. Ich möchte für diesen positiven Begriff von Arbeit eintreten.
Doch neben der Arbeit gibt es auch einen zweiten Pol, der nicht vergessen werden darf: die Ruhe (die Ruhe der Nacht, die Ruhe des Sonntags/Sabbats)
Im Ruhen nimmt der Mensch Abstand vom Müssen und Sollen.
Die Ruhe zeigt, dass des Menschen Sinn mehr ist, als nur nützlich zu sein; der Nutzen ist nur ein Aspekt des Lebens, es gibt noch viele andere: Freude, Dankbarkeit, Hoffnung, Geborgenheit…
Erst beide Pole, Arbeit und Ruhe umspannen die Bedeutung des ganzen Menschen.
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