Ist denn jemals einer weise,
der nie die Finsternis gespürt?
Es gibt für nichts Beweise -
es zählt nur, was das Herz berührt
Die ewig gleichen Kreise -
sie lassen mich nicht ruh´n.
Wo endet diese Reise -
liegt ihr Sinn allein im Tun?
Im Treiben, das erschöpft,
dich zur Verzweiflung bringt?
Im Ehrgeiz, der dich schröpft,
und dir den Atem nimmt?
Viel lieber wollt´ ich fallen
in Arme sanft und weit,
und wie ein Baby lallen
ganz in Zufriedenheit.
Ich will mich wiederfinden
in Augen, die mich seh´n;
wo Blicke mich nicht binden
und einfach nur versteh´n
Warum zerrt jedoch das Leben
so unbarmherzig hart an mir?
Muss ich alles geben?
Gehört denn gar nichts mir?
Oft leg ich mich dann nieder
und ruh` mich einsam aus;
am Morgen steig ich wieder
aus meinem Schlaf heraus.
Dann tauch´ ich mutig neu
ins Alltags-Wasser tief;
der Lebensfluss ist treu,
wann immer er mich rief.
In diesem stetigen Beginnen
zeigt sich ein Grund, der trägt:
wenn Tage auch verrinnen
es ist ein DU, das liebt und hegt.
So will ich geduldig reifen,
im Vertrauen, dass DU bist,
will nach Unsichtbarem greifen,
das aus goldner Quelle fließt.
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