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AutorenbildGeorg Fröschl

Kreisendes Reifen


Ist denn jemals einer weise,

der nie die Finsternis gespürt?

Es gibt für nichts Beweise -

es zählt nur, was das Herz berührt

Die ewig gleichen Kreise -

sie lassen mich nicht ruh´n.

Wo endet diese Reise -

liegt ihr Sinn allein im Tun?

Im Treiben, das erschöpft,

dich zur Verzweiflung bringt?

Im Ehrgeiz, der dich schröpft,

und dir den Atem nimmt?

Viel lieber wollt´ ich fallen

in Arme sanft und weit,

und wie ein Baby lallen

ganz in Zufriedenheit.

Ich will mich wiederfinden

in Augen, die mich seh´n;

wo Blicke mich nicht binden

und einfach nur versteh´n

Warum zerrt jedoch das Leben

so unbarmherzig hart an mir?

Muss ich alles geben?

Gehört denn gar nichts mir?

Oft leg ich mich dann nieder

und ruh` mich einsam aus;

am Morgen steig ich wieder

aus meinem Schlaf heraus.

Dann tauch´ ich mutig neu

ins Alltags-Wasser tief;

der Lebensfluss ist treu,

wann immer er mich rief.

In diesem stetigen Beginnen

zeigt sich ein Grund, der trägt:

wenn Tage auch verrinnen

es ist ein DU, das liebt und hegt.

So will ich geduldig reifen,

im Vertrauen, dass DU bist,

will nach Unsichtbarem greifen,

das aus goldner Quelle fließt.

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