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  • AutorenbildGeorg Fröschl

12.So: Seele und Leib


Ende März, wo das gesellschaftliche Leben in unserem Land in vielen Bereichen stillgelegt wurde und wo die Experten noch nicht viel über Sars-2 wussten, da hatte ich auch Angst: Furcht, mich selber anzustecken und auch Furcht, andere zu infizieren. - Die Sorge um die eigene Gesundheit ist in Zeiten akuter Gefahr größer, als wenn wir uns darüber keine Gedanken machen müssen.

So haben in Österreich die meisten alle Regeln streng eingehalten: den Abstand, den Mundnasenschutz, das Besuchsverbot. Ich finde, dass diese Maßnahmen ganz wichtig und gut waren. Auch wenn es geschmerzt hat, haben wir untereinander Distanz gehalten und Zusammenkünfte vermieden.

Doch sehr bald haben manche darauf aufmerksam gemacht, dass wir im übertriebenen Social-Distancing unsere Seele vergessen. Wir opfern - so haben sie gesagt - auf dem Altar der Sicherheit unsere Lebendigkeit. Denn wir sind ja mehr als unser Leib, wir haben ja auch eine Seele; die Seele aber lebt von konkreten Beziehungen.

Jesus sagt heute im Evangelium: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können.“ Und mit dem Verweis auf die Spatzen, die in Gottes Obhut sind, obwohl sie nur ein paar Pfennige kosten, sagt Jesus uns: Wenn Gott schon auf die Spatzen aufpasst, um wie viel mehr auf euch!

Ich will mit dieser Botschaft nicht in Schwarz-Weiß-Malerei verfallen und alle Vorsichts-Maßnahmen verteufeln. Ich will mitten in Sorge und Angst an das Gott-Vertrauen erinnern: wir sind immer im Blick Gottes und werden niemals aus seiner liebenden Hand fallen.

Es ist notwendig, für unseren Leib Sorge zu tragen, aber wir dürfen die Seele dabei nicht vergessen: sie steht für die vertrauensvolle Beziehung mit Gott und untereinander. Daraus leben wir.

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