In den Himmelreich-Gleichnissen stecken für mich wertvolle Impulse für unser Leben:
Himmelreich ist im Werden
Wenn Jesus vom Himmelreich spricht, gebraucht er Bilder. Es sind immer Gleichnisse von etwas, das im Werden ist: ein Samenkorn, das in die Erde fällt und zum Keimen und Wachsen anfängt; Sauerteig, der in den Brotteig gemischt wird, damit das Brot aufgehen kann; ein Senfkorn, das zu einem großen Strauch heranwächst und Vögeln Lebensraum bietet.
Nie wird das Himmelreich als etwas beschrieben, das schon perfekt und fertig ist…
Auch Unkraut darf sein
Die Knechte wollen ein reines Feld haben und möchten daher das Unkraut im Feld ausreißen. Jesus aber sagt: Nein – ihr könnte sonst auch das Gute zerstören.
Ist das nicht auch eine Erlaubnis für uns, gelassener mit all jenem umzugehen, das uns am anderen stört?
Himmelreich beginnt ganz klein
Das Gleichnis vom Senfkorn will uns vor Machtfantasien bewahren, in denen wir davon träumen, selbst das Himmelreich herzustellen.
Vielmehr kann Himmelreich mitten unter uns, in kleinen Gesten der Aufmerksamkeit sten beginnen. Es beginnt eben wie ein Senfkorn.
Wachstum kommt von Gott
Das Gleichnis ermuntert uns, darauf zu vertrauen, dass Gottes Liebe das Gute wachsen lässt und dass seine Liebe auch dem, was wir für böse halten, zum Guten verhelfen kann. Gott hat Geduld mit uns. Deshalb reißt er nicht aus, was erst seine Gestalt erreichen muss. Der Geist nimmt sich immer unserer Schwachheit an, denn uns fehlt oft der Weitblick, um das Richtige zu bitten.
Ich finde es sehr tröstlich, dass das Himmelreich nichts Fertiges ist, sondern dass es mit der Geduld Gottes zu tun hat, die wachsen und reifen lässt. Schon jetzt.
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