Der Refrain eines schon älteren Lieds von den „Toten Hosen“ lautet: "Warum werde ich nicht satt?" In den Zwischenstrophen wird dann aufgezählt, was wir alles haben und besitzen und trotzdem nicht satt werden. - Sättigung ist also mehr als "im Wohlstand leben".
In eine ähnliche Kerbe schlägt der Prophet Jesaja mit seiner kritischen Anfrage: "Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt?"
Die Heilige Schrift nennt uns heute drei Dinge, die zu einer tieferen Sättigung führen können:
Hört, und ihr werdet aufleben (1. Lesung)
Hören steht für Offenheit. Offene Sinne sind die Voraussetzung, um satt zu werden. (vgl. Begriffe wie Ohrenschmaus, Augenweide,...)
Dazu müssen wir uns immer wieder bemühen, achtsam im Hier und Jetzt zu leben: offen sein für den Nächsten und für die Situation, die gerade ist. Wer in der Vergangenheit hängt, oder sich nur nach der Zukunft ausstreckt, wird schwer im Jetzt zufrieden sein können. Hört, und ihr werdet aufleben!
Gebt ihr ihnen zu essen (Evangelium)
Wer satt werden will, muss auch andere sättigen. Leben bedeutet Nehmen und Geben. Oft kehrt das Glück dann ein, wenn wir jemanden glücklich gemacht haben. Denn wenn wir geben, zapfen wir die reiche Quelle in uns selber an - und so kommt etwas ins Fließen. Deswegen sagt Jesus zu seinen Jüngern: Gebt ihr ihnen zu essen.
Lobpreis Gottes (Jesu Gebet im Evangelium)
Wenn wir uns bewusst werden, dass alles Leben ein Geschenk ist, dann wächst die Dankbarkeit in uns. In einem Lied heißt es: „Im Danken kommt Neues ins Leben hinein.“ Lobpreis und Dank verbinden uns mit dem tiefen Lebensgrund. So kann das Vertrauen in Gott verborgenes Potential in uns freisetzen und zur Sättigung vieler beitragen. Deswegen dankt Jesus für das Brot, bevor er es austeilen lässt.
Am Ende des Evangeliums heißt es: „Alle aßen und wurden satt.“
Und vom Übriggebliebenen wurden noch 12 Körbe voll.
Was für eine schöne Aussicht!
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