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  • AutorenbildGeorg Fröschl

2.FS Gott sprach zu Abram


Gott sprach zu Abram: „Zieh weg aus deinem Land in das Land, das ich dir zeigen werde…“


Sollte ich in dieser Deutlichkeit einmal aufgefordert werden, mein Land zu verlassen - womöglich von heute auf morgen - ich würde erschrecken; Furcht vor dem Unbekannten würde mich ergreifen; Fragen drängten sich auf, wie zum Beispiel: „Warum soll ich das Meine, das mir vertraut ist, verlassen?“ Ich bin ja gerne da, wo ich mich auskenne, wo Gewohnheiten mir Sicherheit geben, wo mir vertraute Menschen Heimat geben.


Und dennoch weiß ich tief in meinem Inneren: ich will nicht erstarren und darf mich nicht verschließen; aufbrechen im doppelten Wortsinn ist angesagt: sich öffnen und der Herausforderung stellen sowie sich auf den Weg machen, beweglich bleiben.

Loslassen ist eine Voraussetzung, um Neues zu erfahren – wie beim Atmen (ein und aus). Es muss also immer wieder Aufbrüche geben, manchmal geschehen sie freiwillig, aus Interesse und Neugier; oft aber sind sie auch unfreiwillig oder erzwungen…


  • Ein Kind muss aus dem nährenden und schützenden Mutterschoß hinaus in eine neue Weite - mit vielen Möglichkeiten, aber auch mit Gefahren.

  • Jugendliche wollen das Elternhaus verlassen, um selbständig ihr Leben zu meistern.

  • Pioniere und Forscher wagen sich ins Unbekannte, um neue Wege zu finden.

  • Künstler überschreiten die Grenzen der eigenen Kultur, um sich inspirieren zu lassen.


All diese Aufbrüche können Sinnbild für die Dynamik unseres Lebens sein. Mit religiösem Blickwinkel kann ich darin auch Gottes Ruf in eine größere Lebensfülle erkennen.

Vielleicht sind die aktuellen Krisen auch spirituelle Herausforderungen: sie rufen uns auf, neue Lösungen und Wegen im Miteinander zu finden. Das Land, das Gott uns zeigen will, muss ja nicht unbedingt nur geografisch verstanden werden, sondern könnte auch mehr Achtsamkeit und Nächstenliebe über Grenzen hinweg sein...

Gott will uns wie Abram zum Segen für viele machen: „Ein Segen sollst du sein!“


Lassen wir uns ansprechen und rufen - in das "Land", das Gott uns zeigen will.

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