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  • AutorenbildGeorg Fröschl

22.So: Hindurch - nicht vorbei


Eine ungewöhnlich harte, fast unangenehme Auseinandersetzung zwischen Jesus und Petrus haben wir da heute gehört: „Tritt hinter mich, du Satan!“ sagt Jesus zu Petrus, nur weil er sagt, dass Gott von Jesus ein schweres Schicksal abhalten soll. Ich vermute, dass die meisten gefühlsmäßig auf der Seite des Petrus stehen: wir wollen wie Petrus, dass Gott Leid und Tod – wenn möglich - verhindert. Wir möchten die Freuden des Lebens genießen und diese auch miteinander teilen. Das ist sehr menschlich.

Doch wenn es ums Leben geht, dürfen wir nicht vergessen, dass dies auch Wandlung, Erneuerung und Bewegung bedeutet. D.h. wir können nicht bei dem stehen bleiben, was uns gerade angenehm erscheint. Denn das Leben, dass Gott uns schenken möchte, ist größer als das, was wir jetzt schon haben.

Ich will dazu drei Beispiele bringen, die das veranschaulichen:

· Ein Kind im Mutterleib hat dort die komplette Versorgung; und doch ist es wichtig, dass es nicht im Bauch bleibt, sondern einen größeren Horizont erfahren kann. Es muss durch den schweren Geburtsvorgang in den größeren Lebensraum.

· Samenkörner sind für sich genommen auch komplett. Doch wenn aus ihnen noch mehr Leben wachsen soll, müssen sie in die Erde fallen, aufbrechen und treiben.

· Oder aus der Bibel: Gott sagt zu Abraham, zieh weg aus deinem Vaterhaus, aus dem, was dir schon bekannt ist, in das Land, das ich dir zeigen werde, ich will dich zum Segen für viele machen.

Vielleicht spürt Jesus, dass wir diese größere Verheißung womöglich aus Bequemlichkeit aufs Spiel setzen könnten. Vielleicht war das für Jesus selber eine Versuchung, und er hat deswegen so resolut auf Petrus reagiert.

Tief in unserer Seele gibt es diese Stimme, die uns immer wieder neu in einen größeren Horizont des Lebens ruft; diese Stimme sagt: „Brich auf, wage Neues, lass dich ein auf Gottes Einladung, vertrau seinen Verheißungen, lass dich von der Liebe leiten, die bereit ist, auch Schweres auf sich nehmen.“

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