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  • AutorenbildGeorg Fröschl

27.So: Weinberg-Lied


Im Weinberglied aus dem Buch Jesaja wird die Liebe Gottes zu Israel thematisiert: Gott ist der Winzer, Israel sein geliebter Weinberg:

Der Prophetentext schildert einen Winzer, der mit großem Engagement einen Weinberg anlegt und ihn dann durch einen Zaun schützen will. Der Winzer hat große Freude an seinem Garten und wartet voll Hoffnung, dass die Rebstöcke blühen und Früchte bringen. Doch es gibt nur saure Trauben zu ernten. In seiner Enttäuschung beschließt er, die Zäune einzureißen und den Weinberg für alle zugänglich zu machen, was auch die Verwüstung durch Eindringliche zulässt.

In dieser Erzählung vom Weinberg ist eine doppelte Erfahrung niedergeschrieben:

Einerseits wird in der Freude des Winzers über den Weinberg die Freude Gottes an seiner Schöpfung ausgedrückt. Darin steckt die Überzeugung, dass alles mit Liebe geschaffen ist. Im Bild des umzäunten Weinbergs schimmert auch die Sehnsucht des Menschen nach dem Paradiesgarten wieder durch.

Andererseits erzählt der Text auch von der Erfahrung der Unfruchtbarkeit und der Verwüstung. Auch das sind Tatsachen, die wir kennen.

Jesus greift dieses bekannte Weinberg-Thema in einem seiner Gleichnisse auf, um uns vor egoistischem Verhalten zu warnen:

Das Fehlen der erwarteten Früchte führt er nämlich auf rücksichtlose Winzer zurück, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Ihnen wird ein schlechtes Ende prophezeit. Das Himmelreich wird ihnen weggenommen werden.

Doch mit dem Hinweis auf die Sendung des Sohnes eröffnet Jesus eine neue Perspektive: der Sohn, den die Winzer umbringen, wird verglichen mit einem Stein, den die Bauleute missachten, der aber später zum Eckstein wird. Der verworfene Stein ist also das Fundament, auf dem der Schöpfer sein Bauwerk weiterbauen kann.

Übersetzt in unsere Zeit:

Auch heute gibt es Rücksichtslosigkeit, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist. In dieser Lebenshaltung kann das Reich Gottes nicht erkannt und empfangen werden.

Nur wer auf die Liebe (des Sohnes) achtet und sie zu seinem Lebensfundament macht, darf auch mitten in schwierigen Lebenssituationen auf Zukunft hoffen sowie die Früchte des Reiches Gottes empfangen und genießen.

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