Der Tempel ist ein Symbol für unseren Leib, für unser konkretes Leben in dieser Welt: Gottes Atem, Gottes Heiligkeit wohnt in uns und wirkt durch uns! Das zu erfahren kann mit großer Freude verbunden sein, mit der Erfahrung von Ganzsein und Glück.
Umgekehrt tut es weh zu sehen, wenn Menschen ihr konkretes Leben geringschätzen, sich selbst missachten, sich anbiedern oder verkaufen, ihre Talente brach liegen lassen, und am Ende zu finsteren, hartherzigen Zeitgenossen werden.
Aus dieser Perspektive kann ich die Heftigkeit Jesu bei der Tempelreinigung sehr gut verstehen. Er kämpft wie eine Löwenmama für ihre Jungen. So wie sich Jesus hier für die Heiligkeit des Gotteshauses engagiert, mit diesem Herzblut setzt er sich für den Menschen und sein Heil ein. Er will, dass keiner zugrunde geht. Jeder soll aus den Quellen des Heils schöpfen können, jeder soll mit seinem inneren heiligen Ur-Bild in Verbindung sein.
Genau dieses Heilige möchten die Gebote schützen, von denen die erste Lesung erzählt. Sie sind zunächst äußere Schutzmauern und Haltegriffe für ein gelingendes Miteinander. Doch im Grunde sollten sie uns in Fleisch und Blut übergehen, zur inneren Haltung werden, dass wir das Heilige, das Anvertraute lieben und achten.
P.S.: Was ist mir heilig?
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