Stell dir vor, du sitzt vorm Fernseher und siehst schlechte Nachrichten. Du denkst: Die Welt ist voller Not. Was kann ich tun?
Im Evangelium vom 17. Sonntag geht es auch um eine Not, für die die Jünger keine Lösung wissen. Hier meine Gedanken dazu. Herzlich willkommen.
Es geht um den Hunger vieler Menschen. Jesus fragt den Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit die vielen Leute zu essen haben? – Bei mir schwingt da auch die Frage mit: „Was können wir heute tun, um der vielfältigen Not auf der Welt lindernd zu begegnen?
In der sogenannten Brotvermehrung wird uns ein möglichen Weg gezeigt. Ich schicke voraus: bei diesem Zeichen Jesu geht es nicht um Zauberei. Jesus hat keine Brote herbeigezaubert.
Ein kurzer Blick auf das Ende zeigt: die Menge ist satt geworden; ja man hat sogar noch Brotstücke in Körben eingesammelt, damit nichts verdirbt. Das ist die Frohe Botschaft, die uns Zuversicht schenken möchte.
Dabei sind für mich 3 Dinge bedenkenswert:
· der kleine Anfang
· das Danken
· das Teilen
1. Zum kleinen Anfang:
Während Philippus meint, dass ihr Geld für die große Menge nicht ausreicht, sieht Andreas einen kleinen Jungen, der 5 Gerstenbrote und 2 Fische bei sich hat. Aber auch er sagt: Was ist das für so viele?
Jesus jedoch nimmt diese kleine Gabe an. Und das ist für mich das Entscheidende. Er sagt uns damit, dass in jeder noch so kleinen Gabe unendlich viel Potential steckt.
2. Zum Danken:
Das Dankgebet, das Jesus über diese Gaben spricht, erinnert uns daran, dass Leben ein Geschenk ist. Das Korn für das Brot haben nicht wir wachsen lassen. Die Fische haben nicht wir erzeugt. Wir sind die Empfangenden. Im Danken erfahren wir das und unser Blick weitet sich.
3. Zum Teilen:
Wir wissen, dass Leben nur durch Teilung geschieht: Zellen teilen sich und wirken zusammen. Wenn wir nur für uns bleiben und unseren vermeintlichen Vorteil absichern wollten, könnte sich das Leben nicht vermehren. Das ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
Noch zwei kleine Hinweise zum Rahmen der Erzählung:
a) am Schluss wird gesagt, dass sich Jesus nicht für Machtzwecke missbrauchen lässt.
b) der Hinweis auf das Paschafest am Anfang erinnert daran, dass es einen Weg gibt, der durch Bedrohung und Not führt: ein kleiner Anfang, Danke und Teilen.
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