Es gibt im Alltag viele kleine Entscheidungen, die getroffen werden müssen, die aber das Leben nicht wesentlich verändern: ob wir diesen oder jenen Weg nehmen, ob wir das oder jenes kochen, ob wir jemanden gleich anrufen oder später…
Dann gibt es auch die grundlegenderen Entscheidungen, die wir bewusst oder unbewusst einmal getroffen haben und die unser Leben seither prägen: es sind Einstellungen und Haltungen, die uns durch den Alltag führen.
Schicksalsschläge oder Lebensumbrüche können diese Grundentscheidungen in Frage stellen: Stimmen sie noch, bringen sie uns weiter, helfen sie uns für unsere Entwicklung?
Für viele Menschen sind die Veränderungen durch die Pandemie so eine Erschütterung, die das gewohnte Leben durcheinandergebracht hat. Fragen tauchen auf: Wofür lebe ich? Welche Menschen sind mir wichtig? Was braucht "die Welt"? Welchen Erfahrungen darf ich trauen?
In der heutigen Frohbotschaft geht es um die Erneuerung einer Grundentscheidung - und zwar im Blick auf Gott:
In der ersten Lesung fragt Josua das Volk Israel, ob es den landläufigen Göttern folgen will oder ob es dem lebendigen Gott dienen will, der das Volk aus der Sklaverei befreit hat?
Auch Jesus im Evangelium stellt es seinen Jüngerinnen und Jüngern frei: „Wollt auch ihr gehen?“ Denn seine Botschaft ist nicht immer fassbar...
Petrus antwortet stellvertretend für die Jünger und für uns: „Zu wem sollen wir (sonst) gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen: Du bist der Heilige Gottes!“
Für mich bedeutet die Antwort des Petrus:
Eine Glaubensentscheidung treffe ich nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen. Fragen wir uns: Wo wird mein Herz von Worten des Lebens berührt? Wo zieht es mich hin?
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