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  • AutorenbildGeorg Fröschl

Erste/r sein wollen

Der Beste sein wollen! – Das kenne ich bei mir schon seit es in der Volksschule Bewertungen zwischen Römisch Eins und Fünf gab. Dieses Streben nach dem Besseren hat mich bis heute begleitet. Aber es fällt mir nicht ein, es pauschal als schlecht zu betrachten – im Gegenteil: der Ehrgeiz hat mich in vielem angespornt und herausgefordert.


Aber alles Gute hat auch eine Schattenseite: das egoistische Leistungsstreben, das einen Menschen zu einem getriebenen Wesen machen kann, das sich ständig mit anderen vergleichen muss.

Zunächst leiden unsere Mitmenschen an dieser Kehrseite, später spürt man selber, dass Perfektionismus und Leistungsstreben nicht die höchsten Ziele im Leben sein können, weil sie selten Zufriedenheit auslösen.


Im religiösen Leben kann diese Einstellung auch die Folge haben, dass jemand fanatisch wird.

Als ich einmal in Lourdes war, habe ich für mich eine sehr heilsame Erfahrung gemacht: Gott größer sein lassen als mein Verstand zu fassen vermag. Ich muss nicht alles wissen und erklären können. Es muss nicht alles in mein Weltbild passen.

Das war für mich eine sehr heilsame Einsicht und vor allem auch eine entlastende.


Ich darf mich wie ein Kind fühlen, das erst ins Leben hineinwächst, obwohl es noch nicht alles kann und weiß. Vielleicht stellte uns Jesus deshalb ein Kind vor Augen, als er uns etwas vom Wesen des Reiches Gottes erzählen wollte.

Gott größer sein lassen als die eigenen Maßstäbe, ihn wichtiger sein lassen als die eigene Leistung.

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