Die Gnade baut auf der Natur auf – das ist ein theologischer Grundsatz, der mir schon oft geholfen hat. Dieser Grundsatz bewahrt uns vor zwei Straßengräben und führt uns den gesunden Mittelweg:
Er bringt die Begriffe Gnade (Übernatürliches) und Natur (Wirklichkeit) in Verbindung und bewahrt uns einerseits damit vor religiöser Schwärmerei, andererseits vor der Vergessenheit des Göttlichen.
Gesunde Religion ist immer mit dem Alltag verbunden, aber sie geht in ihm nicht völlig auf. Ein gesunder Glaube nimmt die persönlichen irdischen Erfahrungen ernst, rechnet jedoch auch damit, dass Gott uns darin ansprechen und berühren will.
Ich sehe es so: Gottes Geist will das Antlitz der Erde erneuern, aber nicht durch ein Wegwischen des Vorhandenen, sondern immer durch Annahme des Gegebenen und dessen Transformation. Letztlich kann nur die Liebe alle Wirklichkeit umfassen, durchdringen, verwandeln und erneuern.
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