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  • AutorenbildGeorg Fröschl

Gräber als Tore...


Wenn Auferstehung nur ein Zurückkommen in diese Welt wäre, hätte der Tod immer noch das letzte Wort. Ähnlich wäre es mit einer bloßen Fortsetzung des Lebens in einem Jenseits. Heutige Menschen befriedigt diese Antwort nicht mehr.


Wie können wir als Christen dennoch intellektuell redlich über die Auferstehung sprechen, die wir ja als eine Wirklichkeit glauben? Für eine mögliche Antwort will ich heute die Bilder der Bibel zu Hilfe nehmen:


Als Grundlage für die Auferstehung scheint mir wichtig zu sein, dass wir das Grab nicht übergehen.

Denn damit beginnt ja die Osterbotschaft. Einige Frauen gehen zum Grab, um den Leichnam zu salben. Und später laufen die Jünger Petrus und Johannes dorthin.


Das Grab steht für das menschliche Ende und damit auch:

  • für unsere großen und kleinen Abschiede,

  • für unsere Machtlosigkeit,

  • für Scheitern und Loslassen,

  • für alles, wo uns ein Strich durch die Rechnung gemacht wurde,

  • und schließlich für unser Sterben.

Dafür steht das Grab.

Auferstehung könnte nun heißen:

  • dass das Grab zu einer Tür wird - in eine neue Weite hinein, wie eine Geburt

  • dass unser Scheitern in ein ungeahntes Licht getaucht wird,

  • dass unsere Leere mit etwas gefüllt wird, was wir nicht machen konnten,

  • dass menschliches Ende noch nicht das Ende Gottes ist…


Aber, um das zu erkennen, müssen wir zum Grab gehen, d.h. unsere menschliche Machtlosigkeit und Leere anerkennen und annehmen.

Auferstehung bezeichnet die größere, noch nicht fassbare Wirklichkeit, die in unsere kleine Welt hereinbricht, sie ganz annimmt, heilt und verwandelt.




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