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AutorenbildGeorg Fröschl

Heilige Familie


Heute feiern wir das Fest der Heiligen Familie. Dieses Fest kann uns daran erinnern, dass wir ein soziales Nest (wie eine Familie) brauchen, um gut aufwachsen und reifen zu können.

Mit dem Begriff „heilig“ assoziieren wir leider sehr oft „besonders fromm, harmonisch und konfliktfrei“. Doch damit wäre wieder nur die menschliche Leistung betont, was unweigerlich Druck erzeugt. Für mich beschreibt Heiligkeit den unsichtbaren Kontext der Dimension Gottes: sie bezeichnet eine Familie, die mit Gott in Verbindung steht, sich Gott anvertraut, von Gott geführt wird.


3 Perspektiven der Gottverbundenheit einer Familie gemäßt der Schrifttexte vom Fest:


1) Leben wird von Gott erwartet

Abraham ist schon alt und hat noch keine eigenen Nachkommen. Doch Gott verheißt ihm Kinder so zahlreich wie die Sterne. Abraham glaubt dieser Verheißung. Damit zeigt sich in Abraham jenes Vertrauen, dass Fruchtbarkeit und Familienglück immer ein Geschenk sind. Der Mensch verdankt sein Leben dem Schöpfer, der ein Liebhaber des Lebens ist.


2) Sich in eine spirituelle Tradition einfügen

Josef und Maria erfüllen die Riten ihres Volkes – üben sozusagen ihre religiöse Musikalität ein, indem sie zum Tempel gehen, die Heiligen Schriften lesen, vielleicht miteinander beten… Wenn ein Kind an den Eltern sieht, dass sie noch ein größeres Netz haben, auf das sie vertrauen, stärkt das auch das Kind. Vor kurzem hat eine Mutter gesagt: „Ich bete mit meiner Tochter am Abend. Dann kann sie besser einschlafen und auch ich bin beruhigter, wenn ich meine Augen schließe und mein Kind Gott anvertraue.“


3) Üben der Nächstenliebe

In der zweiten Lesung bittet Paulus die Gemeinde in Kolossä: "Ihr seid von Gott geliebt, daher bekleidet euch mit Dank und aufrichtigem Erbarmen. Vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat… "

Wer sich von Gott geliebt und getragen weiß, kann auch leichter vom Egoismus loslassen und sich dem Nächsten öffnen.


Die Heiligkeit der Familie besteht also weder in einer bestimmten Form, noch in einer besonderen Frömmigkeit, sondern einzig und allein in der Verbundenheit mit Gott, von dem sich die Familienmitglieder auch in ihrem Alltag getragen wissen dürfen.



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