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Kreuz und Erlösung

  • Autorenbild: Georg Fröschl
    Georg Fröschl
  • 13. Sep.
  • 2 Min. Lesezeit


Stell dich in die Sonne, Wärme dein Gesicht, 

spring hinein ins Leben, fürchte dich nicht! 

 

Bei diesem Refrain von einem Kinderlied stehen die singenden Kinder gerne mit ausgebreiteten Armen da und blicken nach oben, so als ob die Sonne ihr Gesicht bescheinen würde.

 

Als ich am vergangenen Freitag bei der Schulmesse die Kinder bei diesem Lied beobachtet habe, ist mir eine interessante Gedankenverbindung aufgegangen: der Mensch stellt mit ausgebreiteten Armen ein Kreuz dar und verbindet damit Himmel und Erde, links und rechts. Und im Raum der Mitte befindet sich das Herz, das auf die Liebe hinweist.

 

Dieses Bild möchte ich am Fest der Kreuzerhöhung an den Beginn stellen und so das Geheimnis des Kreuzes mit positiven Gedanken betrachten.

 

Das Kreuz ist nämlich normalerweise für viele Menschen mit negativen Gefühlen verbunden: sie denken an Schmerz und Leid. Daher wollen sie dem Kreuz lieber ausweichen und das Leid vermeiden. Das ist ja im Grunde eine gesunde Einstellung und Haltung.

Doch es gibt Situationen, wo wir dem Kreuz nicht ausweichen können, wo Lebenspläne durchkreuzt werden, wo uns Unrecht widerfährt oder ein Schicksalsschlag trifft. Da ist es nicht mehr möglich auszuweichen.

 

Im Blick auf das Kreuz Jesu aber können wir Kraft schöpfen: denn Jesus ist nicht am Kreuz und im Tod geblieben, sondern er wurde auferweckt. 

Im Blick auf das Kreuz Jesu sehen wir auch noch etwas anderes als das Leid und das Scheitern. Ein Gebet der Liturgie besagt: …Jesus, der sich aus freiem Willen dem Leiden unterwarf… Wir können also hinter dem Kreuz Jesu und hinter seinem Leiden immer noch seine freie Absicht annehmen, und damit in seiner Hingabe auch Liebe entdecken.

 Das ist der Schlüssel zum Verständnis des Geheimnis des Kreuzes: Liebe und Hingabe sind es, die uns durch jegliches Leiden hindurch frühen können– so glaube ich – auch zu Heil und Erlösung führen.

 

Nur aus dieser Sicht kann ich den Satz beten: Wir preisen dich Herr Jesus Christus, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

Nicht das Leid bringt die Erlösung, sondern die Liebe und Hingabe, die dahinterstehen.

 

Kreuztragen kann zwar bedeuten, dass wir etwas ertragen oder geschehen-lassen müssen; doch wir dürfen glauben, dass Gott uns mit seiner Liebe heilend entgegenkommt. 

 

Im Blick auf Jesus ist das Kreuz nicht Ende eines Weges, sondern Tür und Anfang zu Vergebung und neuem Leben.

 

Stell dich in die Sonne, Wärme dein Gesicht, spring hinein ins Leben, fürchte dich nicht! 

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