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  • AutorenbildGeorg Fröschl

Lohn der Liebe...



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so oder ähnlich werden in sozialen Medien sogenannte Erfolgsrezepte angepriesen.

Das Evangelium vom 13. Sonntag im Jahreskreis ist dagegen sehr ernüchternd. Da wird nichts versprochen; im Gegenteil, es heißt sogar: Wer das Leben findet, wird es verlieren! Dieser Satz ist eine Herausforderung – Schauen wir einmal näher hin.

Das Evangelium scheint all das umzukehren, was in unserer Gefühls- und Werteskala ganz oben ist; es wird zumindest relativiert, wenn Jesus sagt: „Wer Mutter und Vater, Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. Und: wer das Leben findet, wird es verlieren…“ Wenn wir das hören, kann schnell der Gedanke aufkommen: Typisch Kirche – lebensfeindlich, alles Schöne wird hier mies gemacht…

Ich muss gestehen, dass ich mir heute schwer tue, hier in wenigen Worten einen positiven Ausblick zu finden und zu formulieren. Doch in meinem Inneren und aus Erfahrung ahne ich, worum es Jesus gehen könnte. Und das möchte ich kurz mit dir teilen:

Jesus geht es um den Lohn bleibenden Lebens – also um einen Lohn, der nicht mehr vergeht – es ist kurz gesagt der Lohn der Liebe. Ich will das näher erläutern.

An einer anderen Bibelstelle heißt es bei Johannes aus dem Mund Jesu: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ Jesus meint hier nicht in erster Linie Wohlstand oder Beliebt-Sein; denn das sind Dinge, die können so schnell vergehen. Jesus meint das Leben, das aus der Liebe entspringt. Wenn jemand gibt, was er hat, dann werden viele satt. Da kann dem Gebenden auch ein Reichtum erwachsen, den niemand rauben kann.

Um diese Qualität des Lebens geht es. Jesus will uns ein Leben ermöglichen, in dem sich niemand verbiegen muss und wo man auch nicht fürchten muss, beraubt zu werden. Dass wir zu diesem Leben finden, wünscht uns Jesus.

Der Weg dazu führt über das Loslassen. Lasst mir das mit einem Erlebnis unterstreichen. Ich hab vor kurzem in einem Gefäß Raupen geschenkt bekommen und ich hab diesen Tieren zuschauen dürfen, wie sie sich verpuppen und dann als Schmetterlinge schlüpfen. Zurück bleibt die leere Hülle ihres Lebenshauses.

Wenn die Raupen sagen würden, wir bleiben, wo wir sind, weil es da so nett ist, wir hier alles kennen und weil die Zukunft ungewiss ist… dann würden sie sich nicht in den Himmel erheben können.

Deswegen: der Weg zum Leben ist immer auch ein Weg des Loslassens – und wenn man so will des Findens und Gefundenwerdens.

Das ist der geheimnisvolle Lohn der Liebe, zu dem Jesus uns führen und ermutigen möchte. Auf diesem Weg empfangen wir einen Reichtum, den uns niemand mehr nehmen kann. Das ist der Lohn, der uns verheißen ist.

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