Eine Frau hat mir erzählt, dass sie beim Vaterunser eine Bitte meist auslässt: „Dein Wille geschehe!“ Leider verbinden viele Leute mit dem Willen Gottes etwas Schwieriges, in das sie sich fügen müssten. Denn: „Wenn der Herrgott nit will, nutzt des gar nix“
Jesus jedoch bezeichnet das Tun des Willens Gottes als nährende Speise. Wer Gottes willen tut erlebt darüber hinaus die Zugehörigkeit zu seiner Familie. Und diese Familie reicht weit über unsere engen Familien-Bande hinaus. Mit den Worten des Paulus: unsere eigentliche Wohnung ist viel größer und weiter als die irdische Herberge, die wir jetzt bewohnen.
Auch im Buch Genesis erfahren wir heute etwas über den Willen Gottes. In mythischer Sprache wird etwas über die gestörte Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf ausgesagt – so soll es nämlich nicht sein: Gott fragt nach dem Menschen. Wo bist du? Und er hat plötzlich Angst, Gott könnte ihn rügen oder von ihm etwas verlangen, was er nicht kann.
Gottes Wille kann in obiger Frage auch so klingen: „Mensch, wo bist du? Ich brauche dich, denn du gehörst zu mir. Ich will dir alles schenken. Ich will durch dich leben. Du brauchst dich nicht selber groß zu machen oder zu verbiegen. Lass dich beschenken aus der sprudelnden Quelle meiner Liebe und vertrau mir – hab keine Angst. Du sollst leben!“
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