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AutorenbildGeorg Fröschl

...uns näher als wir selbst


Der Benediktiner Bruder David Steindl-Rast, der vor kurzem 95 Jahre alt geworden ist, beschrieb einmal sein eigenes Gottesbild mit den Worten: „Wir sind von Gott nicht getrennt, sondern Gott ist uns näher als wir selbst.“ - Ich greife diesen Gedanken auf und möchte meine Zuversicht, die ich daraus schöpfe, mit euch teilen.

Dazu hole ich zunächst ein wenig aus und formuliere, was viele Menschen heute empfinden: sie sehen die schreienden Ungerechtigkeiten in der Welt, hören von Kriegen, bedauern die Opfer von Naturkatastrophen und fragen schließlich angesichts des Leids: „Wo bleibt da Gott? Interessiert ihn das alles nicht? Ist ihm die Schöpfung entglitten oder greift er nur manchmal strafend ein?“ – Alle diese Fragen gehen von einem Gottesbild aus, welches Gott irgendwo äußerlich und fremd vermutet. So einem Gott wären wir hilflos ausgeliefert.


Doch wenn wir Gott – so wie Bruder David - als unser tiefstes Inneres annehmen und glauben, dann können wir selbst zu einer Antwort auf die drängenden Fragen unserer Zeit werden:

Gott kann also in unserem Herzen wie ein Keim lebendig werden, wachsen und wirken: in unserem Mitleid und im Erbarmen. Davon erzählt das das heutige Evangelium, wenn Jesus den bedürftigen Menschen gegenüber Mitleid empfindet. Gott will durch uns eine Antwort auf die Not von heute geben, auch wenn tausend andere ihr Herz verschließen.


Gottes innerste Absicht ist die Liebe und sie wohnt in allen Geschöpfen:

  • Sie wird dort sichtbar, wo Menschen mitten im Leid zu guten Hirtinnen und Hirten werden.

  • Sie bricht wie ein Samenkorn in dunkler Erde auf, wächst und bringt Frucht.

  • Sie verströmt ihre tiefste Kraft vielleicht sogar in der größten Not – wie es uns der Blick auf den Gekreuzigten zeigt.


Also das ist meine Zuversicht: Gott hat die Welt nicht vergessen, er lebt in ihr und mit ihr. Gott möchte mehr und mehr durch jedes einzelne Geschöpf seine innerste Absicht kundtun: die Liebe – sie wird nach der Dunkelheit einmal alles erfüllen und überstrahlen.

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2 opmerkingen


Gast
24 jul. 2021

... und wir hören vieles, wenn wir still wären!

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Gast
18 jul. 2021

"Siehe, DU warst innen, ich aber war draußen, draußen suchte ich nach DIR, DU warst bei mir, ich war nicht bei DIR." Augustinus

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