Ur-Glaube
- Georg Fröschl

- 4. Okt.
- 1 Min. Lesezeit
Was glaubt Österreich? So lautet der Titel einer neueren Umfrage im Auftrag des ORF. In einer Studie wurden dann die Ergebnisse ausgewertet: die Glaubenslandschaft ist bunter und individualistischer geworden.
Übrigens auch Nicht-Religiöse Menschen glauben etwas. Für mich zeigt sich hier, dass Glaube heute sehr weit gefasst wird: was Menschen glauben, ist sehr persönlich und geht weit über Fürwahrhalten von Sätzen und über die Grenzen der religiösen Instituionen hinaus.
Da stellt sich mir die Frage: gibt es dann so etwas wie einen Ur-Glauben, etwas was alle Menschen verbindet?
Ich meine, dass im Evangelium vom 27. Sonntag davon die Rede ist. Hier sagt Jesus den bemerkenswerten Satz: Wenn euer Glaube nur so groß wie ein Senfkorn wäre, dann würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich und verpflanz dich ins Meer! und er würde euch gehorchen.
Jesus spricht in diesem Bildwort ein großes Potential an, das im Menschen verborgen ist. Auch wenn es noch ganz klein ist, hat es schon große Sprengkraft. Was könnte Jesus damit meinen?
Ich denke hier ist eine Wirkkraft gemeint, die von innen kommt. Sicherlich meint Jesus nicht unser landläufiges „Glaube als ein Nichts-Wissen“.
Sondern Jesus macht uns bewusst, dass der Mensch ein großes inneres Wirkpotential hat, wenn er vertraut, Zuversicht hat und bereit ist zur Hingabe – Das bedeutet konkret:
· Vertrau, auch wenn du im Dunkeln stehst, dass es weitergeht
· Hab Zuversicht, dass sich im Dunkel doch irgendwann wieder ein Licht zeigen wird
· Lebe hingebungsvoll, also sei bereit, selber dieses Licht zu werden.
Wer so in der Welt lebt, der versetzt nicht nur Bäume sondern bringt Früchte die bleiben.

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