Warten … auf Weihnachten, auf einen Befund, in der Warte-Schlange, auf bessere Zeiten… Ich möchte hier 3 mögliche Zugänge zum Thema „Er-Wartung“ vorstellen:
1. Ich erwarte mir von jemandem anderen etwas.
Da bin ich abhängig, dass der oder die andere meine Erwartung erfüllt: zB dass mich meine Partnerin liebt, dass endlich der Krieg aufhört, dass PolitikerInnen verantwortlich handeln mögen…
In all diesem Warten und Erwarten bin ich selber passiv und hoffe, dass die anderen etwas tun. Wenn es nicht geschieht, bin ich enttäuscht.
2. Ich erwarte mir nichts mehr, denn dann kann ich auch nicht enttäuscht werden.
Ob das wirklich so geht, sei dahingestellt. Aber diese Leute haben ihre Sehnsuchtsfenster geschlossen, sehen nichts Rosiges mehr in der Zukunft, wollen sich auf nichts Neues einlassen.
In diesem Nicht-Erwarten-wollen wird unser Horizont immer kleiner. Das Leben reduziert sich auf Alltags-Pragmatik.
3. Warten als "passives Aktiv-Sein"
Ja das klingt paradox, aber gibt diese Zustände der Ruhe, in denen viel geschieht: wie beim gärenden Wein, wie beim Wachsen eines Keimlings, wie beim Schaukeln, wo die Schaukel kurz in der Luft stehen bleibt, bevor sie weiter schwingt…
Dieses Warten ist ein hoffnungsvollen sich Ausstrecken nach Zukunft, nach Licht mitten in der Dunkelheit.
Dieses Warten formt unser Leben, verändert es, verwandelt es. Es ist jenes Warten, das auch im Schweren nicht aufgibt.
Vielleicht legt uns Jesus diese Arte von „Warten“ ans Herz, wenn er sagt: Das Himmelreich ist schon nahe, kehrt um, denkt um, lasst euch versöhnen, lebt als erneuerte Menschen - mitten in einer noch unfertigen Welt!
So lasst uns froh sein, denn Gott IST nahe!
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