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AutorenbildGeorg Fröschl

Was soll ich dir tun?


Die sehr bekannte Bartimäus-Geschichte können wir uns bildlich so vorstellen: Jesus ist mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge unterwegs nach Jerusalem. Da sitzt am Wegrand ein blinder Bettler. Sein Augenleiden hat ihn zu einem Außenseiter gemacht: oft unbeachtet, manchmal mit Almosen abgefertigt. Die Begegnung mit Jesus aber bringt eine Wende.


Könnte dieses Evangelium nicht auch ein Spiegel für uns sein?


Wir sind die Menschenmenge:

Gemeinschaft ist uns wichtig, weil wir uns in ihr meist wohlfühlen. Wenn aber jemand dieses schöne Gefüge stört, werden wir ärgerlich.

Manchmal springen wir über unseren Schatten und holen auch andere in den Kreis. Einige gehen zu Bartimäus hin und sagen: „Steh auf, hab Mut, er ruft dich!“


Wir sind der blinde Bettler:

Wir fühlen uns allein gelassen und an den Rand gedrängt. In unserer Not sind wir sehr wachsam und sensibel für jeden kleinen Strohhalm Hoffnung, diese hat Bartimäus noch nicht aufgegeben. Was mir besonders an Bartimäus gefällt: Er traut sich, seine Not hinauszuschreien. Er verkriecht sich nicht. Er lässt sich auch nicht zum Schweigen bringen. Sein Vertrauen ist so groß, dass er sogar sein ganzes Hab und Gut, seinen Mantel, abwirft und blind auf Jesus zuläuft.


Wir schauen auf Jesus – wir könnten auch wie Jesus sein:

Jesus bleibt stehen. Er lässt sich stören und unterbrechen. Dann bittet er die anderen um Mithilfe und lässt Bartimäus rufen. Schließlich vollführt er keinen magischen Zaubertrick, sondern er holt Bartimäus in eine Beziehung herein, indem er ihn fragt: "Was willst du, dass ich dir tue?"


Was würdest du heute Jesus antworten, wenn er dich fragt:

"Was soll ich dir tun?"


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