In den heutigen Texten geht es um etwas, was man nicht wie eine Sache greifen und begreifen kann. Und dennoch ist es die Quelle, aus der wir täglich leben - bewusst und unbewusst: es ist die Weisheit Gottes.
Mit der Weisheit Gottes ist es so wie mit der Musik: wir können ihr Wesen, ihr Geschenk nicht durch Analyse erfassen. Nur wenn wir uns von ihr ergreifen lassen, uns unter sie stellen, dann können wir verstehen und berührt werden.
Im Alltag vergessen wir auf diese Weisheit über uns sehr oft und leben so, als wenn unser Verstand das Höchste wäre; wenn wir zB. sagen: „Wie kann Gott das machen oder zulassen?“ stellen wir damit unsere Vernunft über Gottes Weisheit.
Deswegen scheint es mir so wichtig, dass wir uns an die Quelle der Weisheit Gottes erinnern lassen: sie war schon vor der Schöpfung der Welt zugegen. Sie drängt sich nicht auf, doch liebt sie es, sich dort zu entfalten, wo ihr Raum gegeben wird.
In der Art des Lebens Jesu leuchtet diese Weisheit auf:
Jesus sagt einmal: Ich preise dich Vater, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen hast, den Unmündigen aber offenbart hast. Und dann sagt er auch sinngemäß: Nur wer mit der Weisheit in Beziehung tritt, wird aus ihrem Reichtum schöpfen können.
Am Jahresanfang hat der Bundespräsident dazu ermuntert, dass wir innehalten und träumen, wie die Welt besser werden könne; er hat uns sozusagen eingeladen, der Weisheit Raum zu geben, damit wir zu einer besseren Welt beitragen können: im Klimaschutz, im Miteinander, in der Verminderung der großen Kluft zwischen Behüteten und Flüchtlingen, zwischen arm und reich..
Ich möchte nun die Segens-Worte des Apostels Paulus an den Schluss stellen:
Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit,
gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung,
damit ihr ihn erkennt.
Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht,
zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid.
und welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt.
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