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  • AutorenbildGeorg Fröschl

Wie von einem Engel berührt...


Vor kurzem hat mich die Nachricht vom Tod eines 40jährigen Priesterkollegen erreicht, der sich das Leben genommen hat. So manche Last ist ihm zu schwer geworden, er hat für sich keine Zukunft mehr gesehen, keinen Ausweg aus seiner Dunkelheit.

An diesen Punkt bin ich Gott sei Dank noch nie gekommen. Doch ich weiß um die Erfahrung von Enttäuschung, in der sicher geglaubte Lebensfreude erlischt und die eigene Sicherheit wie ein Kartenhaus zusammenstürzt. Das kann ausgelöst werden durch eine gesundheitliche Diagnose, durch den Verlust eines Menschen, durch eine innere Kränkung. All das wirkt sich so aus, als ob das Licht ausgeschaltet wird und alles um mich dunkel wird. Es ist wie ein Gefängnis, aus dem ich mich aus eigener Kraft nicht mehr befreien kann.


Die Lesung aus dem Buch der Könige erzählt von einer ähnlichen Erfahrung: der Gottesmann Elija ist am Ende seiner Kräfte. Seine Hoffnung ist geschwunden. Er fühlt sich zu nichts mehr fähig. Sieht keinen Sinn mehr im Leben. Seine Seele lässt sich nicht trösten…


Die Botschaft des Wortes Gottes ist die: es gibt einen Ausweg! Es geht weiter! Es gibt einen Engel, der dich berührt und stärkt. Und der kommt nicht nur einmal. Er zeigt dir den Weg.


Mitten in der Finsternis will ich zu niemandem plump sagen: „Wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!“.

Sondern ich möchte dazu ermuntern: Schauen wir auf das, was uns stärkt, wenn wir am Boden liegen. Richten wir den Blick nicht nur auf das, was uns runterzieht.


Eine gute Freundin hat mir kürzlich erzählt: „Es waren nicht die Gipfelerlebnisse, die mich in meinem Leben weitergebracht haben, sondern die geduldig durchschrittenen Täler der Niederlagen und Enttäuschung!“


Der Engel berührt Elija und bringt ihm Brot und Wasser zur Stärkung.

Wenn Jesus im Johannesevangelium von sich sagt: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist!“ – dann könnte das heißen, dass wir gestärkt werden können, wenn wir das Wesen Jesu in uns wie Nahrung aufnehmen. Dann könnte uns das wieder ins Leben führen….

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